fahrbare-podestleiter.de

Hinweise für die Auswahl und zur sicheren Benutzung
von Leitern und Tritten

Worauf man achten sollte!

Seit dem 01.01.2018 werden Leitern in zwei Leiterklassen eingeteilt und zwar in Leitern für den beruflichen und den nicht beruflichen (privaten) Bereich.


Bei der Auswahl nach Bauart, Zubehör, Größe und Werkstoff von Leitern und Tritten sind insbesondere folgende Kriterien zu berücksichtigen:

  • Arbeitsaufgabe
  • Traglast von Leitern und Tritten
  • Erforderliche Leiterlänge
  • Art der Verwendung (Leiter als Verkehrsweg oder Leiter als Arbeitsplatz)
  • Arbeitsweise auf Leitern und Tritten (z. B. Übersteigeverbot von Stehleitern)
  • Ergonomische Bedingungen (z. B. Überkopfarbeiten)
  • Mitgeführtes Material und Werkzeug (Größe, Gewicht)
  • Beschaffenheit der Standfläche (z. B. rutschiger
    Untergrund)
  • Zusätzliche Gefährdungen z.B. bei Arbeiten in der Nähe Elektrischer Anlagen.

Sichere Benutzung

  • Bei Arbeiten auf Leitern muss ein sicheres Stehen und Festhalten möglich sein.
  • Es dürfen keine Stoffe und Geräte verwendet werden, von denen zusätzliche Gefahren ausgehen. Beispiele hierfür sind:
  • heiße oder ätzende flüssige Stoffe.
  • Geräte mit erheblicher Krafteinwirkung auf die nutzende Person (z. B. einen Bohrhammer).
  • Leitern und Tritte sind nur mit der auf dem Aufstieg angegebenen maximalen Belastung (in der Regel 150 kg) zu belasten.
  • Leitern und Tritte dürfen nur von einer Person betreten werden.
  • Leitern und Tritte dürfen nur in Blickrichtung auf die Stufen/Sprossen bestiegen werden.
  • Leitern und Tritte sind nur mit geeignetem Schuhwerk zu besteigen. Geeignet sind z. B. geschlossene Schuhe. Offenes Schuhwerk ohne Fersenriemen ist nicht geeignet.
  • Leitern und Tritte nicht auf verunreinigtem Untergrund aufstellen.
  • Leitern und Tritte auf Verkehrswegen sind gegen unbeabsichtigtes Umstoßen zu sichern. Geeignete Sicherungsmaßnahmen sind z. B. Aufstellen von Absperrungen, Abschrankungen oder Warnposten.
  • Beim Aufsteigen und Absteigen an der Leiter gut festhalten.
  • Arbeiten, die eine seitliche Belastung bei Leitern bewirken, z. B. seitliches Bohren durch feste Werkstoffe, vermeiden.
  • Bei Benutzung einer Leiter keine Ausrüstung tragen, die schwer oder unhandlich ist.
  • Das Gewicht des mitzuführenden Werkzeugs und Materials darf 10 kg nicht überschreiten
  • Eine verunreinigte Leiter, z. B. durch nasse Farbe, Schmutz, Öl oder Schnee, nicht benutzen.
  • Die Leiter nicht verwenden, wenn Risiken durch elektrischen Strom bestehen.

Leitern als Aufstieg oder Arbeitsplatz

(gilt nur für gewerbliche Nutzung)

Da uns zu diesem Thema immer wieder Fragen erreichen, haben wir für Sie die geltende Rechtslage nachfolgend aufgelistet:
Die Rechtsgrundlage in Deutschland für den gewerblichen Einsatz von Leitern ist die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) i.V.mit der Technische Regeln für Betriebssicherheit „Gefährdung von Beschäftigten bei der Verwendung von Leitern“ (TRBS 2121
Teil 2).
Grundsätzlich ist vor Beginn der Arbeiten zu prüfen (Gefährdungsbeurteilung…), ob Anstelle von Leitern für die vorgesehenen Tätigkeiten ein sichereres Arbeitsmittel z. B. Gerüste oder Hubarbeitsbühnen verwendet werden kann.

 

Die Verwendung von Leitern als Zugang zu oder zum Abgang von hochgelegenen Arbeitsplätzen ist zulässig, wenn:

  • der zu überwindende Höhenunterschied maximal 5 m beträgt.
  • Leitern, die als Aufstieg verwendet werden, müssen so beschaffen sein, dass sie mindestens 1 m über die Austrittsstelle hinausragen, sofern nicht andere Vorrichtungen ein sicheres Festhalten erlauben.

 

Die Verwendung von Leitern als hochgelegener Arbeitsplatz ist nur zulässig

  • bis zu einer Standhöhe von 2 m und
  • bei einer Standhöhe zwischen 2 m und 5 m, wenn nur zeitweilige Arbeiten ausgeführt werden. (zeitweilige Arbeiten sind Arbeiten, die einen Zeitraum von zwei Stunden je Arbeitsschicht nicht überschreiten, wie z. B. Wartungs-, Instandhaltungs-, Inspektions- Mess- und Montagearbeiten)

 

Es ist jedoch zu beachten, dass tragbare Leitern als hochgelegener Arbeitsplatz nur verwendet werden dürfen, wenn der Beschäftigte mit beiden Füßen auf einer Stufe oder Plattform steht.

Leitern mit Sprossen dürfen daher (von begründeten Ausnahmefällen z. B. für Arbeiten in engen Schächten oder bei der Ernte im Obstbau abgesehen) auch nicht kurzzeitig als Arbeitsplatz verwendet werden.


Merke: Arbeiten auf der Leiter nur auf ausreichend großen Stufen oder Plattformen (Breite mindestens 80mm), Sprossenleitern sind nur für Auf- und Abstiege zulässig.

Auswahl von Leitern und Tritten

Wer professionell oder in Heim und Garten Arbeiten in der Höhe ausführen will, muss sich auf höchste Qualität verlassen können.

Dabei sollte die Auswahl der richtigen Leitern den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Je nachdem ob Sie nur einige Zentimeter höher greifen oder Lasten mit der notwendigen Bewegungsfreiheit auf einer Plattform heben möchten.  Unser umfangreiches Leitern Sortiment hält für jeden Bedarf universelle und spezielle Lösungen bereit.  Wir gewährleisten eine überragende Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit, egal ob Ihre neue Leiter platzsparend zusammenklappbar, besonders hoch, besonders leicht oder besonders stabil sein soll.

Leiterbauarten
Anlegeleiter, Schiebeleiter ohne Seilzug, Schiebeleiter mit Seilzug, Rollleiter, Glasreinigerleiter/ Etagenleiter, 2-/3-teilige Mehrzweckleiter, Mehrzweckleiter mit Gelenken, Stehleiter mit Plattform, Beidseitig besteigbare Stehleiter, Fahrbare Stehleiter (beidseitig), Saal- / Montageleiter, Höhenverstellbare Stehleiter, Treppenleiter

 

Anlegeleitern

sind einteilige Leitern mit Stufen oder Sprossen, die zu ihrer Benutzung angelegt werden. Die Anlegeleiter eignen sich für vielfältige Tätigkeiten in handwerklichen Berufen, beim Heimwerken oder beim Renovieren.

 

Zu den Anlegeleitern gehören auch Schiebeleitern und Seilzugleitern

Schiebeleitern sind in Sprossen-/Stufenabständen höhenverstellbare zwei- oder dreiteilige Leitern mit oder ohne Seilzug, die zu ihrer Verwendung angelegt werden. 

 

Stufenanlegeleitern mit Einhak- oder Aufsetzvorrichtung finden häufig Verwendung an Regalen. Die Baulänge der sogenannten Regalleitern richtet sich danach, in welcher Höhe die Einhakstange oder Aufsetzleiste angebracht werden kann.

 

Werden die Kleinteilregale häufig be- und entladen, empfiehlt sich der Einsatz von verfahrbaren Regalleitern (oder Rollleitern).

 

Rollleitern

sind Stufenanlegeleitern, die mit Rollen am Kopfende auf ortsfesten Schienen verfahrbar sind.

 

Steckleitern

sind Stufen- oder Sprossenanlegeleitern, die aus mehreren Leiterelementen mit Hilfe von Einsteckvorrichtungen zusammengesetzt werden können. Durch die kurze Baulänge der einzelnen Leiterelemente lässt sich eine hieraus zusammengesetzte Leiter leichter transportieren.

 

Stehleitern

sind zweischenklige, freistehende Leitern mit oder ohne Plattform. Stehleitern können auch verfahrbar sowie höhenverstellbar ausgeführt sein.

Stufenstehleitern mit Plattform können auch für Arbeiten eingesetzt werden, die seitlich vom Benutzer oder der Benutzerin durchgeführt werden, z. B. das Einräumen von Regalen geringer Höhe oder Ausbesserungsarbeiten.

 

Podestleitern

sind ein- oder beidseitig besteigbare Aufstiege, vorzugsweise mit Stufen oder mit Sprossen sowie umwehrter Plattform (Podest). Podestleitern bieten einen sicheren Standplatz und einen erhöhten Bewegungsfreiraum auf dem Podest sowie eine wirksame Absturzsicherung durch die Umwehrung oberhalb des Podestes.

Für Podestleitern ist auch die Bezeichnung Plattformleiter gebräuchlich.

 

Mehrzweckleitern

sind Leitern, die als Anlege-, Schiebe- oder Stehleitern verwendet werden können.

Dreiteilige Mehrzweckleitern werden auch als „Stehleiter mit aufgesetzter Schiebeleiter“ bezeichnet.

Zu Mehrzweckleitern zählen auch Leitern, deren Schenkel durch selbsttätig sperrende Gelenke miteinander verbunden sind und sich als Anlege-, Stehleiter oder als Arbeitsbühne aufstellen lassen. Sie werden als Ein- oder Mehrgelenkleitern bezeichnet

 

Tritte

haben in der Regel bis zu vier Stufen mit einer maximalen Standhöhe von 1 m. Aufgrund ihrer Bauart dürfen die obersten Stufen bzw. die Plattform betreten werden.

 

Tritte werden in Leitertritte, Treppentritte, Tritthocker und tonnenförmige Tritte (mit Rollen auch als Rolltritt bezeichnet) unterschieden.

 

Die flexiblere Einsatzmöglichkeiten von Stehleitern, auch Doppel-, Tritt-, Bockleitern genannt,  werden genauso in der Haushalten wie in der Gewerbe geschätzt.  Die Stehleiter unterscheiden sich nach der Bauart in Sprossen- und Stufenstehleiter. Stufenstehleitern bieten gegenüber Sprossenstehleitern größere Auftrittsflächen, sind damit besser begehbar und ermöglichen daher ein ermüdungsfreieres Stehen. Eine Plattform ermöglicht frontales Arbeiten

WERKSTOFFE FÜR LEITERN


Je nach Umgebungsbedingungen sind Leitern aus entsprechenden Werkstoffen auszuwählen.

Besondere Umgebungsbedingungen sind z. B.:

  • starke Verschmutzung,
  • rauer Betrieb
  • chemische Stoffe
  • hohe Luftfeuchte
  • niedrige Temperaturen
  • elektrostatische Aufladung

 

Stahlleitern

eignen sich für den Einsatz im Innenbereich mit rauem Betrieb, z. B. in Lager- und Maschinenhallen. Stahl neigt trotz Oberflächenbeschichtung zur Korrosion. In Bereichen der Lebensmittelverarbeitung sowie der Wasserwirtschaft hat sich der Einsatz von Edelstahl bewährt.

 

Aluminiumleitern

eignen sich aufgrund des niedrigen Gewichtes für den Einsatz mit häufigen Ortswechseln. Sie gelten in der Regel als korrosionsgeschützt, sind jedoch empfindlich gegen Stoß- und Schlagbeanspruchung

und damit nur bedingt für den rauen Betrieb geeignet.

 

Holzleitern

eignen sich besonders für den Einsatz in rauem Betrieb. Holz ist trotz Oberflächenbehandlung witterungs-empfindlich. Häufige Witterungseinflüsse können zur Beeinträchtigung des Materials insbesondere der Holm-Stufen- bzw. Sprossenverbindungen führen.


Kunststoffleitern

eignen sich besonders in Bereichen mit schädigenden Einflüssen, z. B. bei der Verarbeitung von aggressiven Stoffen, wie Säuren und Laugen. Hier ist der Einsatz von Stahl und besonders Aluminium nicht zu empfehlen. Kunststoff findet meist in Verbindung mit einem festigkeitserhöhenden Glasfaseranteil als Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) Verwendung.

Auch bei Arbeiten an oder in der Nähe von ungeschützten aktiven (unter Spannung stehenden) Teilen elektrischer Anlagen, wo die Gefahr durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf den Menschen besteht, haben sich Kunststoffleitern bewährt. Die Gefahr einer Körperdurchströmung beim Berühren spannungsführender Teile kann durch Verwendung einer nichtleitenden Kunststoffleiter vermindert werden.